Schwimmteich Filteranlagen- Systeme zur Wasseraufbereitung - Einen Schwimmteich oder Naturpool selber bauen

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Schwimmteich Filteranlagen- Systeme zur Wasseraufbereitung

Filteranlagen für Schwimmteiche
Ein Schwimmteichfilter hat die Aufgabe die Nährstoffe im Teichwasser soweit zu reduzieren, dass das Wasser klar und die Algenbelastung gering bleibt. Es gibt eine Reihe von Filtertechniken für Schwimmteiche und Naturpools. Einige davon sind von patentrechtlich geschützt. Dies bedeutet aber nicht, dass diese Schwimmteichfilter automatisch anderen Filtersystemen überlegen sind. Die Patente sind lediglich ein Instrument, mit dem Franchisegeber ihr Geschäftsobjekt schützen. Als Selbstbauer ist man vom Patentschutz nicht betroffen. Nachfolgend finden sie mehrere Filtersysteme für den Schwimmteich und Naturpool. Diese Filtertechniken können aber genauso für einen Koiteich oder Gartenteich Anwendung finden.

Schwimmteichfilter 1
Schwimmteichfilter mit aktivem Skimmer
Dieses Filtersystem ist durch die integrierte Pumpe(n) im Skimmer sehr kompakt. Die mechanische Vorreinigung und Grobstoffabscheidung findet direkt im Skimmergehäuse statt. Es sind eine oder zwei 12 Volt Pumpen mit niedriger Stromaufnahme im Behälter eingebaut. Die zweite Pumpe kommt zum Einsatz, wenn zusätzlich ein Wasserspiel (z.B. Wasserfall) betrieben werden soll. Dieser Schwimmteichfilter  eignet sich  für kleine bis mittelgroße Schwimmteiche bei denen die kompakte Abmessung der Filtertechnik im Vordergrund steht.
Der Aufbau
Durch den Skimmerfilter findet eine permanente Oberflächenabsaugung statt. Das Treibgut wird eingesammelt und durch die Filtermatte im Skimmergehäuse zurückgehalten . Die Pumpe(n) mit 12 Volt Schutzkleinspannung befindet sich ebenfalls im Skimmergehäuse und ist hinter der Filtermatte angeordnet. Sie fördert das vorgereinigte Wasser zum sternförmigen Bioflow Wasserverteiler im Pflanzenfilter. Im Bioflow-Schacht findet die zweite Stufe der mechanischen Wasserreinigung statt. Feinere Schwebepattikel werden in den Filterbeuteln aufgefangen. Optional lässt sich eine Filterpatrone zur biochemischen Wassseraufbereitung mittels Phosphatbindern in dem Bioflow-Schacht einstecken. Das vorbehandelte Wasser strömt bodennah durch die Verteilerrohre aus, steigt anschliessend durch die Kiesschicht auf. Hier findet die biologische Aufbereitung durch Bakterien und Wasserpflanzen statt.

Schwimmteichfilter 2
Schwimmteich Filtersystem zwei Umwälzkreisläufe
Diese Bauart eines Schwimmteichfilters ist sehr verbreitet und für alle Teichgrößen einsetzbar. Die variabel steuerbare Pumpe ist in einem separaten Schacht trocken aufgestellt und mit einem großen Vorfilter ausgerüstet. Über Kugelhähne wird die Fördermenge für die zwei Zu- und zwei Ablaufleitungen reguliert. Die Förderleistung lässt sich an dem Bedienpanel der digitalen Steuerung eingestellen. Für den 24 Std Dauerbetreib des Filterkreislaufs genügt eine geringe Förderleistung mit niedriger Stromaufnahme. Wird zeitweise ein Wasserfall oder ein anderes Wasserspiel zugeschaltet, erhöht man die Pumpenleistung entsprechend.
Der Aufbau
Das Oberflächenwasser wird über den Skimmer angesaugt und mechanisch in im Vorfilter von den groben Anschwemmungen befreit. Bei niedrigem Wasserstand, oder aus Sicherheitsgründen während eines Urlaubs, kann das Wasser über eine Tiefenansaugung zugeführt werden. So umgeht man die Gefahr eines Trockenlaufs der Pumpe. Die Variopumpe ist über Kugelhähne an zwei Zuleitungen und zwei Druckleitungen angeschlossen. Die Leitungen lassen sich nach Bedarf regulieren oder verschliessen. So kann eine Teilwassermenge zu einem Wasserfall, Bachlauf oder Quellstein gefördert werden. Für die Betriebszeit des zweiten Wasserkreislaufs wird die Pumpenstärke erhöht. Das vorgereinigte Wasser fliesst in den Schacht des Bioflow Wasserverteilers und wird über die Beutelfilter nachgereinigt. Dann gelangt es über die Auströmerrohre zur biologischen Wasseraufbereitung in das Kiesbett des Pflanzenfilters. Es steigt durch den Kies auf und fließt anschliessend wieder in den Schwimmbereich zurück.


Schwimmteichfilter 3
Filtersystem für Naturpools
Das Filtersystem 3 legt den Schwerpunkt auf Effizienz und eine leichte und schnelle Wartung. Es eignet sich vorzugsweise für Naturpools, bei denen der Technikschacht ebenso wie das Becken gemauert wird.  In dieser Abbildung ist das Filtersystem als Zweikammersystem ausgelegt, d.h. es gibt keine durchgehende Wasserfläche, sondern die Nutzungszone ist durch eine Mauer strickt von der Klärzone getrennt. Diese Bauweise bringt Vorteile bei der Algenbekämpfung. Fadenalgen bilden sich vorwiegend im Pflanzenfilter und können sich nicht in den Schwimmbereich ausbreiten. Davon abgesehen lässt sich das Filtersystem aber ebenso in einem Becken mit abgesenkter Mauer und einem integrierten Pflanzenfilter einbauen.  Die Filterstation erreicht durch den Bogensiebfilter eine hohe mechanische Partikelabscheidung vom 300 mµ. Das Wasser wird weitgehend vorgeklärt in den Bioflow Wasserverteiler des Klärbereichs geleitet. Über zwei Rücklaufgarnituren fließt das biologisch aufbereitete Wasser in das Schwimmbecken zurück. Mit einerTeilwassermenge kann man bei Bedarf über eine zweite Leitung ein Wasserspiel betreiben.
Der Aufbau
Das Oberflächenwasser fliesst in den Skimmer, der über eine D110 Schwerkraftleitung mit dem Bogensiebfilter verbunden ist. Der Bogensiebfilter hat einen optionalen zweiten Zugang, etwa für einen weiteren Skimmer oder der Tiefenansaugung (wie dargestellt). Das verschmutzte Wasser ergießt sich über das Spaltsieb des Filters. Grobe und feine Schmutzteile bis 0.3 mm Durchmesser werden abgetrennt und rutschen in eine Sammelkammer. Dies kann bequem per Zugschieber geleert werden. Ein mechanisches Wehr reguliert automatisch den Wasserstand in Bezug auf die Förderleistung der Pumpe. Die Standardausstattung der Filterstation beinhaltet eine variable Pumpe mit Förderleistungen zwischen 9000-20000 L/Std. Damit lässt sich die Leistung individuell an einen erhöhten Wasserbedarf durch ein Wasserspiel individuell anpassen. Von der Pumpe fliesst das Wasser in das Klärbecken mit dem Wasserverteiler. Hier werden über die Beutelfilter noch feinste Schwebstoffe im Bioflow-Schacht aufgefangen. Je nach Bestückung lässt sich der Phosphatgehalt über eine zusätzliche Filterpatrone senken.  Über die Bioflow Auströmerrohre tritt das Wasser im abgetrennten Klärbereich unterhalb einer Kiesschicht aus. Das Substrat bildet die Besiedlungsfläche für die Mikroben und den Boden für die Repositionspflanzen. Hier findet die eigentliche biologische Wasseraufbereitung statt. Nährstoffärmer fliesst das Wasser über die Sammelrohre der  Rücklaufeinheiten in das Schwimmbecken zurück und der Umwälzkreislauf ist geschlossen.
Vorsicht Baufehler! So sollten sie einen Schwimmteichfilter nicht bauen.
Falsch gebauter Schwimmteichfilter
Algenprobleme durch Baufehler
Nicht jedes angebotene Filtersystem für Schwimmteiche ist nachhaltig zur Wasseraufbereitung geeignet. Die hier dargestellte Filteranordnung wird immer noch von einigen Galabau Firmen verbaut, obwohl die Nachteile schon lange bekannt sind.
Ein Verkaufsargument ist der niedrige Preis, da nur wenige und technisch sehr einfache Filterkomponenten verbaut werden.  Weiterhin wird angeführt, dass dieser Aufbau vollkommen ausreicht, wenn der Teich sich in einer geschützten Lage befindet. Und notfalls könne über man die Auströmereinheit rückspülen. Diese Aussagen sind verlockend, denn wer möchte nicht Geld sparen und einen Schwimmteich mit wenig Filtertechnik "naturnah" bauen?
Es zeigt sich nicht sofort, ob ein Filtersystem fehlerhaft aufgebaut ist. Nachdem die Wasseraufbereitung im ersten Jahr wie versprochen funktioniert, wird die Filterleistung ab dem Folgejahr deutlich schlechter oder bricht komplett zusammen. Es kommt zeitweise oder durchgehend zu Eintrübungen des Wassers. Die Pumpe arbeitet nicht mehr richtig oder fällt aus. Jetzt beginnt die Fehlersuche. Die Abhilfe sollte nach Möglichkeit ebenfalls preiswert und naturnah sein. Mit solchen Hilfegesuchen werden wir mehrmals im Jahr angesprochen. Daher möchten wir vor den gemachten Baufehlern warnen und aufzeigen warum Probleme auftreten können.
Besonders kritisch ist die fehlende Schmutz- und Partikelabscheidung zwischen dem Rundskimmer und der Ausströmereinheit. Das Argument der "geschützten Lage" klingt im ersten Moment schlüssig, verkennt aber die Prozesse, die im Teich selbst ablaufen. Es bilden sich abgestorbene Algennester und Bodenablagerungen. Durch Wärme und den organischen Abbau entstehen Gasblasen. Die Ablagerungen können an die Wasseroberfläche treiben und werden dort von dem Skimmer erfasst. Ungehindert durch den groben Filterkorb und kleingehäckselt durch das Pumpenlaufrad, wird der Schmutz in die Auströmereinheit des Pflanzenfilters gedrückt. Nach und nach verschlammt die Kiesschicht. Das Wasser durchströmt die Kiesschicht nicht mehr gleichmäßig, sondern steigt in Wasseradern auf. Die reinigenden Bakterien werden nicht mehr versorgt und sterben großflächig ab. Es bilden sich sauerstoffarme Zonen im Kies, in denen es durch anaerobe Bakterien zur Nährstoffrücklösung und -freisetzung im Wasser kommt. Dieser Nahrungsüberschuss führt zu einer explosionsartigen Vermehrung der einzelligen Schwebealgen. Das Wasser trübt sich grün ein.
Das zweite Problem ist die Überlastung der Pumpe. Es ist uns aufgefallen, dass es zu einer überproportional hohen Ausfallquote kommt, wenn das Filtersystem wie hier beschrieben aufgebaut ist. Der Grund ist einfach. Abgestorbene Algennester haben eine schleimige Struktur. Sie verkleben die Maschen des Skimmerkorbs und die Schlitze der Auströmerrohre. Die Pumpe kann nicht mehr frei fördern, sondern rührt nur noch das Wasser in der Leitung um. Die Betriebstemperatur in der Pumpe steigt an und um den Rotorkern baut sich eine Kalkschicht auf. Dadurch wird die interne Wasserkühlung weiter verschlechtert und die Verkalkung beschleunigt sich, bis das Laufrad blockiert oder die Steuerelektronik durchbrennt.

Noch ein Wort zur Klarstellung. Sedimente setzen sich in jedem Pflanzenfilter ab. Es ist auch normal, dass die biologische Filterleistung durch die abnehmende Hydraulik sinkt, bis sie sich auf einem bleibenden Niveau einpendelt. Dennoch sollte man die Kieschicht nicht zusätzlich verschlammen, sondern für eine möglichst gute Vorklärung des eingeleiteten Wassers sorgen. Aus diesem Grund darf man auch niemals den Ablaufschlauch eines Teichschlammsaugers am biologischen Filtersyststem anschliessen. Das führt unweigerlich zum Zusammenbruch und es kann Wochen dauern, bis sich die reinigenden Bakterien wieder neu bilden.



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