Den Eigenbau eines Schwimmteiches oder Naturpools planen - Einen Schwimmteich oder Naturpool selber bauen

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Den Eigenbau eines Schwimmteiches oder Naturpools planen

Da der Bau eines Schwimmteiches mit viel Zeit-, Arbeits- und Geldeinsatz verbunden ist, sollte der Durchführung eine gründliche Planung vorausgehen. Egal, ob Sie den Schwimmteich bzw. Naturpool komplett selber bauen oder für Teilgewerke eine Fachfirma damit beauftragen, folgende wichtige Vorgedanken helfen Ihnen in jedem Fall ein gutes Resultat zu erzielen und die Funktion des Naturpools besser zu verstehen. So können den Pool auch im Nachhinein besser pflegen sowie mögliche Probleme früher erkennen.

Fehler bei der Planung und Ausführung sind später kaum oder nur sehr schwer korrigierbar. NehmenSie sich daher folgende Tipps sehr zu Herzen und nutzen Sie unser Forum (topteich-forum.de), um sich mit Experten und anderen Naturpoolnutzern auszutauschen.
Schwimmteich Selbstbau planen
Wie groß soll der Schwimmteich sein?
Im Prinzip gilt: Je größer ein Teich, desto stabiler ist er, denn er reagiert träger auf Veränderungen wie Regen und heiße Tage. Allerdings erfordert ein großer Teich mehr Zeit bei der Reinigung, auch wenn dies manchmal anders dargestellt wird. Problematisch wird es zudem, wenn bestimmte Zonen selbst mit langen Teleskopstangen nicht mehr erreichbar sind. Und - nicht unwichtig- mit der Größe steigen auch die Baukosten. Früher galt die Maxime, dass ein Schwimmteich eine Mindestgröße von 40m² haben sollte, damit der biologische Filterbereich funktioniert. Mit der Verbreitung der Naturpool Bauweise und optimierter Filtertechnik gilt diese Richtlinie nicht mehr. Selbst kleine 3x3 Meter Becken mit separater 5 m² Filterzone funktionieren und sind pflegeleicht. Es spricht also nichts gegen den Mini Schwimmteich oder einen kleinen Naturpool.

In den meisten Bundesländern sind Teiche bis 100 m² - und damit auch Schwimmteiche - genehmigungsfrei. Das örtliche Bauamt kann aber bei Unsicherheiten oder größeren Teichen konsultiert werden.
Kleiner Tipp: Fragen Sie keinen Schwimmteich an, sondern verwenden Sie nur den Begriff Teich. Aus Unkenntnis des Sachbearbeiters könnten Sie andernfalls eventuell mit Auflagen, die eigentlich für Swimmingpools gedacht sind, belegt werden.
Wie tief soll das Teichbecken sein?
Neben der Größe spielt auch die Tiefe eine wichtige Rolle. 1,8 bis 2 m an der tiefsten Stelle haben sich bewährt, 1,50m solten es ber mindestens sein. Insbesondere kleine Teiche sollten etwas tiefer geplant werden, da sich so das Wasservolumen erhöht.
Damit bleibt das Wasser in den tieferen Schichten kühler und ist auch an heißen Tagen in der Lage, mehr Sauerstoff zu binden. Das gilt aber nur, solange kein Badebetrieb herrscht. Insofern ist dieses häufig genannte Argument in Wirklichkeit wenig plausibel.
Für die Tiefe eines Teichs gibt es Grenzen, denn der Grund eines sehr tiefen Teichs ist zum Reinigen schwer erreichbar. Zudem fällt mehr Aushub an, der möglicherweise zu hohen Kosten abtransportiert werden muss.
Welche Form soll der Schwimmteich haben?
Die Form des Schwimmteichs hängt einerseits von den Möglichkeiten vor Ort, aber auch vom Geschmack des Nutzers ab. So kann sich ein architektonisch gestalteter Naturpool an den Stil angrenzender Gebäude oder der restlichen Gartengestaltung orientieren.
Optisch unterscheidet er sich mit seinem vom Aufbereitungsbereich getrennten, reinen Nutzungsbereich kaum von einem gewöhnlichen Pool. Im Gegensatz zu einem naturnah geformten Schwimmteich nimmt er weniger Platz in Anspruch, ist aber teurer im Bau, da die Bauweise aufwendiger ist. Ein Naturpool wird daher häufig in Kooperation mit Fachfirmen gebaut, die den Aushub, Betonarbeiten und die Folienverschweissung übernehmen.
Ein naturnah gestalteter Schwimmteich fügt sich mit seinen freien Formen eher in einen Naturgarten an und bietet auch Insekten und Amphibien Lebensraum. Selbst sparsamer Fischbesatz ist machbar.
Aber manch einem ist das dann schon wieder zuviel Natur. Der Bau eines Schwimmteiches ist unproblematisch. Es muss bei erdgeformten Becken nicht auf die Statik geachtet werden. Die Folie wird als einteilige Plane ohne Verschweissung ausgelegt. Allerdings sind Falten in Kauf zu nehmen. Der Selbstbauanteil ist bei dieser Form sehr hoch.

Wo ist die beste Lage im Garten?
Die individuelle Planung des eigenen Schwimmteichs hängt vor allem von den Gegebenheiten auf dem Grundstück ab. Einerseits muss der Garten natürlich groß genug sein, aber auch andere Einflussgrößen spielen bei der Planung eine wichtige Rolle. Um die optimale Lage und Ausrichtungfür den Teich zu finden, müssen Sie die Hauptwindrichtung und die Beschattung durch Bäume und Gebäude analysieren. Laubbäume können zudem durch den herbstlichen Laubfall Probleme bereiten.
Randabstände zum Nachbargrundstück und umlaufende Begehbarkeit für die entspannte Teichreinigung sind in die Vorüberlegung einzubeziehen.
Hat der Bagger ausreichend Rangierraum und Platz für die Zwischenlagerung des Aushubs?
Ist der Bauplatz frei von Versorgungs- und Abwasserleitungen des Hauses?
Ist das Becken weit genug von Gebäuden entfernt? Die Baustatik darf keinesfalls negativ beinflusst werden.
Manche Widrigkeiten zeigen sich erst nach Baubeginn. Zum Beispiel sehr fester, steiniger Boden oder das Gegenteil instabiler, sandiger Boden. Auch ein hoher Grundwasserspiegel oder Schichtenwasser können in der Bauzeit Probleme bereiten.
Welche Filtertechnik kommt zum Einsatz?
"Ein Schwimmteich reinigt sich selbst durch die Wasserpflanzen und die Kraft der Natur". Dieser Mythos ist falsch, aber auch nicht totzukriegen.
Daher sind die meisten Schwimmteiche zumindest mit einem Minimum an Filtertechnik ausgerüstet. Bei Naturpools ist der Aufwand an mechanischer Filtertechnik von vornherein größer. Es spricht aber nichts dagegen, auch einen Schwimmteich mit einem Intensivfilter zu betreiben. Je mehr man investieren kann bzw. möchte, desto besser kann man den späteren Wartungsaufwand des Teiches senken. Allerdings ist es nicht ganz einfach die Auswahl der richtigen Filtertechnik zutreffen. Am Markt sind sehr unterschiedliche Systeme erhältlich und nicht immer stellt ein teurer Filter die beste Lösung für das eigene Projekt dar. Zudem sollten Sie wissen, welche Technik wofür eingesetzt wird. So wirkt beispielsweise eine UV-Leuchte sehr gut gegen Wassertrübung durch Schwebealgen, gegenüber den oft in Schwimmteichen vorkommenden Fadenalgen ist sie dagegen wirkungslos. Die aus Koiteichen bekannten Vlies- oder Trommelfilter haben eine hohe Filterschärfe. Diese wird aber eigentlich nicht gebraucht, da die Wasserklarheit nicht durch das Entfernen von Trübstoffen, sondern im wesentlichen durch Nährstoffverknappung im biologischen Filter erzielt wird.
Auch die Lage des biologischen Filterbereichs spielt eine Rolle und sollte vorab geplant sein. Während das Einkammersystem eine natürlichere Form und eine zusammenhängende Wasserfläche bietet, sind bei einem Zweikammersystem der Nutzungs- und der Aufbereitungsbereich getrennt. Das vereinfacht die Wartung uns reduziert die Algenbildung. Wird der Biofilter als Sumpf ohne Wasserüberdeckung angelegt, beeinträchtigt das in keiner Weise die Funktion aber es können sich in diesem Becken keine Algen mehr bilden.
Von den Vorgedanken zum Plan
Nachdem Sie die oben genannten Punkte bedacht haben, sollten Sie zu Papier und Stift greifen und eine Skizze zu Ihrem Wunschteich erstellen. Nutzen Sie dafür am besten einen Bestandsplan Ihres Grundstücks und zeichnen Sie den Teich in den realen Maßen ein. Alternativ bzw. ergänzend können Sie die Konturen des Teiches mit Schnüren, Leinen oder Holzlatten im Garten auslegen und so die Dimensionen überprüfen. Bestimmen Sie dabei auch die Position von technischen Komponenten, die Ihr Klärsystem unterstützen sollten. So erhalten Sie auch einen besseren Eindruck von der tatsächlichen Wirkung in Ihrem Garten und können Veränderungen treffen, bevor es ans Graben geht.
Haben Sie sich eine genaue Vorstellung des Schwimmteiches gemacht, wird es Ihnen leichter fallen, die Kosten zu kalkulieren. Jetzt sollten Sie die benötigten Material- und Arbeitskosten auflisten und summieren. Dadurch erhalten Sie auch die Möglichkeit, eventuelle Einsparpotentiale zu sondieren und Sicherheit für Ihr Projekt zu erlangen.
Ein Beispiel für eine Kostenaufstellung mit den zu beachtenden Punkten finden Sie gesondert in diesem Ratgeber.
Die für die Erstellung eines Teichs notwendigen Aushubarbeiten werden Sie in der Regel nicht selber bewerkstelligen können. Bevor Sie einen Unternehmer mit den die Baggerarbeiten beauftragen, sollten Sie jedoch mehrere Angebote einholen und jeweils Besichtigungstermine vereinbaren. Dabei wird auch geklärt, ob entsprechende Zufahrtsmöglichkeiten für Bagger und LKWs vorhanden sind. Meist transportieren LKWs den anfallenden Aushub gleich ab, vielleicht können Sie die ausgehobene Erde aber auch selbst für weitere Gestaltungsmöglichkeiten im Garten wie einen Sichtschutzwall o. Ä. verwenden.


Fazit
Der Selbstbau eines Schwimmteiches ist garnicht so schwer, aber eine gute Planung essentiell, wenn Ihnen ihre Teichanlage lange Freude bereiten soll
Nehmen Sie sich daher viel Zeit für die Vorbereitung und konsultieren Sie die Profi-Tipps auf unserer Seite. Im Forum können Sie sich zudem mit anderen Nutzern austauschen und Fragen  stellen.
© Glenk Teichbautechnik e.K
Glenk Teichbautechnik e.K.
Ralf Glenk
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